Eckdaten
Datum: 12.01.2012
Ort: Forum, BielefeldInfo
Prinz Pi, ehedem Prinz Porno, stammt wie beinahe jeder Berliner Rapper, der etwas auf sich hält, aus dem Royalbunker Freestylecafé-Umfeld. Dort feilen schon früh spätere Größen wie Savas und Eko Fresh an den eigenen Skills, man macht sich Freunde und Feinde – Sido disst Prinz Porno bereits auf den ersten Tapes, als beide noch nicht mal volljährig sind.
Porno bekommt seinen Namen von Schulfreund Sash, der ihn auch in die Mysterien der Rapwelt einweiht, was ihm später die Ehrung „Wie Auf Den Arm Tätowiert“ einbringt. Er startet seine Karriere als Sprayer mit der Crew Coops, der auch Smexer angehört. Doch bevor die beiden gemeinsam mit Kobra die Beatfabrik ins Leben rufen, nimmt Porno mit Mix Master Müller als Soziale Kontakte zwei Tapes auf, die über Mikrokosmos, dem Vorläufer des späteren Labels Royalbunker, erscheinen.
Parallel erscheint mit „Porno Privat“ 1998 das erste Sololebenszeichen in einer Auflage von zwölf Exemplaren. Wie das Ding den Weg ins Internet gefunden hat, ist trotzdem nicht bekannt, allerdings mutiert die der Track „Keine Liebe“ in kurzer Zeit zur deutschen Untergrundhymne.
Während sich der Großteil der hauptstädtischen Rapszene darum bemüht, sich gegenseitig die Ober-Gangster- oder Mega-Player-Krone streitig zu machen, nimmt man derartige Versuche trotz des recht eindeutigen Namens eigentlich sehr selten von Pornos Seite aus wahr. Vielmehr hört man aus seinen Reimen die Verbitterung eines intelligenten Menschen heraus, der seinen Platz auf dieser Welt einfach nicht findet.